Test zu Monster Jam Showdown - Nintendo Switch - ntower - Dein Nintendo-Onlinemagazin (2024)

Monster Jam ist hierzulande eher weniger populär. In Übersee sieht das ganz anders aus: Hier gelingt es den Monstertrucks mit ihren teils sehr ausgefallenen Manövern, ganze Arenen zu füllen. Da ist es kaum verwunderlich, dass ein weiteres Spiel zu Monster Jam Ende August seinen Weg auf diverse Konsolen wie unter anderem die Nintendo Switch gefunden hat. Hinters Steuer und Motoren starten, denn im Testgelände des glorreichen Turms ist mehr als genug Platz für diese monströsen Maschinen. Ob Monster Jam Showdown überzeugen kann und welche Abstriche ihr bei der Nintendo-Switch-Version in Kauf nehmen müsst, gibt es in diesem Testbericht für euch!

Sand, Regen, Schnee – in diesem Spiel bändigt ihr nicht nur euer motorisiertes Biest, sondern auch die Launen der Natur!

© Milestone S.r.l. / Feld Motor Sports

In Monster Jam Showdown dreht sich alles rund um eure Karriere und die vielen verschiedenen Monstertrucks, die es freizuspielen und zu bändigen gilt. Hierfür stehen euch drei verschiedene Wettbewerbskategorien zur Verfügung: Racing, Freestyle und Head-to-Head. In jedem Modus wird eine andere Fähigkeit von euch abverlangt und bringt auf seine Weise eine ganz eigene Erfahrung mit den Monstertrucks mit sich. Bevor ihr euch aber in eure Karriere stürzen dürft, gibt es zunächst ein ausführliches, auf Deutsch vertontes Tutorial, das euch die Grundlagen rund um das Steuern beibringt. Hier lernt ihr, wie ihr enge Kurven nehmt, aber auch, wie ihr richtige Backflips oder Donuts hinbekommt.

Nun, das Tutorial ist abgehakt? Dann geht es auf zur Karriere! Hier könnt ihr euch in den bereits genannten Oberkategorien messen. Im Racing-Modus kämpft ihr euch, wie ihr es aus all den anderen vergleichbaren Racern kennt, an die Spitze einer Gruppe. Dabei habt ihr eine Strecke vor euch, deren Schwierigkeit sehr davon abhängig ist, an welchem Ort ihr euch befindet. Im Death Valley habt ihr beispielsweise sandige Strecken, während in Alaska Matsch, Pfützen und Schnee wohl eure eigentlichen Widersacher darstellen. In jedem Rennen startet ihr ganz hinten. Wenn es euch gelingt, einen guten Start hinzulegen, füllt sich eure Boost-Leiste bereits ein wenig; ein wichtiger Vorteil, der sich im Rennen langfristig auszahlen kann.

Zu Beginn dieser Rennen wirkt alles recht schwerfällig: Durch die Größe der Monstertrucks kommt es zu Beginn meist zu einem Knäuel aus Fahrzeugen, aus dem es schwer ist, sich loszueisen. Zudem werdet ihr langsamer und könnt nicht ordentlich lenken, wenn ihr direkt einem Gegner hinten aufgefahren seid. Ihr klebt ihm dann sozusagen am Hintern, bis ihr bremst oder eine andere Möglichkeit gefunden habt, euch zu lösen. Hier bin ich mir tatsächlich nicht sicher, ob das ein gewolltes (und logisches) Feature oder doch eher ein Bug ist, da es ein ziemlicher Störfaktor bei jedem Rennbeginn ist.

Die Steuerung ist ein Krampf, überzeugt aber

Jeder Truck verfügt über einen Vorder- und einen Heckantrieb. Das wird immer dann wichtig, wenn ihr Stunts ausführen oder eine Kurve nehmen möchtet. Im Falle der Rennen ist es so, dass ihr eher durch die Kurven driftet, als sie elegant zu befahren. Hier spielt das Gewicht der einzelnen Trucks eine Rolle, was meiner Ansicht nach überzeugend ins Spiel übersetzt wurde. Durch die Kombination der beiden Joysticks, wobei der linke die Vorderreifen kontrolliert und der rechte das hintere Paar, ist es möglich, scharfe Kurven durch geschickte Drifts zu meistern. Damit hat sich das aber nicht. Je nach Stellung der Reifen, Geschwindigkeit und Bodenbeschaffenheit kann es dazu kommen, dass das Fahrzeug ins Schlingern gerät und ihr deshalb die Kontrolle verliert. Besonders zu Spielbeginn empfand ich die Steuerung als sehr anstrengend und krampfhaft – doch die Lernkurve, die man durch Übung erlebt, ist hingegen sehr befriedigend und macht den schwierigen Start mehr als wett.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad nicht nur auf vier voreingestellten Stufen einzustellen, sondern auch individuell anzupassen. Der Schwierigkeitsgrad wird über verschiedene Parameter bestimmt, nicht nur über die Fähigkeiten der Gegner-KI. So könnt ihr euch helfen lassen, auf der Strecke zu bleiben, oder auch einen Assistenten für den Heckantrieb aktivieren. Je nachdem, auf welchem Grad man spielt, sind mehr dieser kleinen Hilfen aktiv, die besonders Anfängern eine immense Unterstützung sind. Dabei könnt ihr einzelne Optionen auch einfach abschalten und so eurem Niveau anpassen.

Mit dem verfügbaren Fotomodus könnt ihr eure Monstertrucks ins richtige Licht rücken

© Milestone S.r.l. / Feld Motor Sports

Ein weiterer Spielmodus, der viel Spaß macht, aber ebenso viel Übung braucht, um gemeistert zu werden, sind die Stunt-Aufführungen in Arenen, die an die amerikanischen Monster-Jam-Arenen angelehnt sind. Hier dürft ihr über Rampen und Autos springen und euer Akrobatik-Talent einem tobenden Publikum präsentieren; nur eben in einem Monstertruck. Dabei bietet das Spiel eine Vielzahl an Tricks, die ihr ausführen könnt. In einem gesonderten Menüpunkt werden einzelne dieser Stunts beschrieben und mit Kurz-Videos erklärt, wie man diese ausführen kann. Während eines solchen Wettkampfes geht es darum, mehr Punkte als die Widersacher zu sammeln. Das gelingt, wenn ihr schnell verschiedene Stunts ausführt und dafür Punkte kassiert. Reiht ihr eine Kette an verschiedenen Stunts aneinander, zählt der Punkte-Multiplikator nach oben. Verstreicht die Zeit für eine Kette, werden die erlangten Stunt-Punkte mit dem Faktor entsprechend multipliziert und mit dem Endergebnis neuer Ketten addiert. Sollte es passieren, dass ihr während einer Kette auf dem Dach zum Liegen kommt oder einen Respawn veranlasst, verliert ihr die Punkte aus der aktuellen Kette.

Der dritte Spielmodus ist das Head-to-Head: Hier müsst ihr nacheinander wie in einer Art Turnier gegen einzelne Gegner antreten. Dabei fahrt ihr eine kurze, komplexe Strecke ab, wobei ihr dem Gegner normalerweise nicht in die Quere kommt, da er die gleiche Strecke auf der anderen Seite gespiegelt fährt. Persönlich empfand ich diesen Modus als den schwächsten der drei verfügbaren, da ihm in gewisser Weise das Gefühl fehlt, der Star wie bei den Stunt-Wettkämpfen oder ein willensstarker Fahrer wie bei den normalen Rennen zu sein.

Wenn ihr bei einem der Wettkämpfe unter die besten drei kommt, erhaltet ihr Marken; verfügt ihr über ausreichend davon, könnt ihr gegen spezielle Gegner antreten. Diese Wettkämpfe sind wahre Highlights, denn nicht nur wird der Gegner-Truck mit einer sehr beeindruckenden Animation eingeführt, sondern hier werden eure erlernten Fähigkeiten gnadenlos auf die Probe gestellt. So reicht es zum Beispiel nicht, nur vor dem Konkurrenten im Ziel anzukommen, ihr müsst auch eine bestimmte Zahl an Stunt-Punkten gesammelt haben.

Das Gameplay läuft rund, technische Abstriche sind verzeihbar

Was Monster Jam Showdown zu einem abwechslungsreichen Spiel macht, sind nicht nur die drei Kategorien, sondern verschiedene Arten von Wettkämpfen, die innerhalb dieser vorzufinden sind. So gibt es beim Racing das klassische gegeneinander Wettfahren um den ersten Platz, aber auch eine Art Jagd, in der ihr versuchen müsst, innerhalb einer bestimmten Zeit die Konkurrenten vor euch zu überholen. Innerhalb einer Kategorie gibt es somit keinen Einheitsbrei, sondern immer wieder zum Auflockern etwas anderes. Wetterereignisse wie Regen verwandeln manche Strecken dabei in eine sehr rutschige Partie. Mein Resümee an dieser Stelle: Der wahre Feind ist kein Wagen, sondern das schlechte Wetter!

Die Ladezeiten des Spiels sind nicht wirklich lang und Level lassen sich problemlos neu starten, ohne Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen. Die Bildrate ist meistens stabil; nur wenn viel auf dem Bildschirm passiert, spürt man einen gewissen Einbruch, der aber dem Spielspaß keinen Abbruch tut. Anders sieht es aber bei Sandstürmen oder Regen aus. Hier wird die Sicht teilweise eingeschränkt, doch die Bildrate und das Laden einzelner Texturen kommen nicht immer hinterher. Im Trubel des Geschehens fällt das zwar nicht so stark auf, wenn man aber explizit darauf achtet, ist es doch ziemlich offensichtlich.

In der Garage könnt ihr eure Statistiken ansehen und eure favorisierten Monstertrucks ausstellen und bewundern

© Milestone S.r.l. / Feld Motor Sports

Grafisch muss sich das Spiel nicht verstecken. Obwohl man in diesem Bereich Kompromisse eingehen musste, um ein möglichst geschmeidiges Spielerlebnis auf der mittlerweile gealterten Konsole zu ermöglichen, hat man nicht das Gefühl, dass etwaige Abstriche das Spiel kaputtsparen. Besonders Felsen wirken an einigen Stellen etwas weniger detailliert ausgearbeitet, fügen sich aber in ein Gesamtbild, das überzeugt. Dadurch, dass der Blick ohnehin eher auf die Monstertrucks fällt, besonders bei Stunts und Ähnlichem, fallen Fehler in der Umgebungsoptik kaum auf. Die Trucks selbst sind mit vielen verschiedenen Details versehen. Freischaltbare Skins ermöglichen auch einen gewissen Grad an Personalisierung. Hier sollte jeder ein Modell finden, das gefällt.

Der Sound ergänzt das Spielgefühl passend. Die abgemischten Töne verleihen den Rennen eine gewisse gefühlte Geschwindigkeit, die die Trucks selbst eigentlich nicht hergeben. So kommt eine passende Stimmung auf, welche die Action auf dem Bildschirm nicht nur untermalt, sondern vorantreibt. Dass das Tutorial auf Deutsch ist, ist eine schöne Sache; dass die restliche Vertonung allerdings nur auf Englisch eingesprochen wurde, ist zwar authentisch, für die jüngere Spielerschaft aber eher weniger angenehm, da es zu Verständnisproblemen führen kann.

Ein Multiplayer-Modus, wahlweise mit Splitscreen für zwei oder online mit bis zu sechs Personen, ergänzt die Einzelspieler-Kampagne. Während des Testzeitraums wurden diese Funktionen jedoch nicht getestet. Kontrovers lassen sich der gebotene XP-Multiplier und der Season Pass bewerten, die gegen Echtgeld erworben werden können. Dabei dürfen sich Besitzer des Passes auf 17 neue Trucks mitsamt Lackierungen, eine neue Umgebung mit einer neuen Arena und sechs weitere Strecken freuen. Den XP-Multiplier, der separat erhältlich ist, sehe ich kritisch. Besonders junge Spielerinnen und Spieler könnten von so etwas verleitet werden, für effektiv nichts, mehr Geld auszugeben; der Season Pass ist dagegen ein DLC – man zahlt und bekommt dafür mehr Content.

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Author: Eusebia Nader

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